Gasheizung oder Wärmepumpe? Der Vergleich

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Bild zeigt Gasflamme auf einem Herd neben einer Wärmepumpe, getrennt durch ein Fragezeichen.

Gasheizung oder Wärmepumpe? Der Vergleich

Eine Frage, die Verbraucher aktuell stark beschäftigt: Gasheizung oder Wärmepumpe? Während Erdgas als Heizquelle noch weitverbreitet ist, rückt die moderne Wärmepumpe immer mehr in den Vordergrund. Nicht zuletzt aufgrund von gestiegenen Preisen und dem fortwährenden Aufruf zum Klimaschutz. Doch welche Variante wird aktuell empfohlen und welche Vor- und Nachteile werden für die Argumentation herangezogen? Mit unserem Blogartikel sorgen wir für Aufklärung und Überblick und beantworten die wichtigsten Fragen zu Gasheizung und Wärmepumpe.

Vergleich der Funktionsweisen: Gasheizung vs. Wärmepumpe

Die beiden Heizsysteme unterscheiden sich maßgeblich in ihrer Funktionsweise. Während die Gasheizung – wie der Name bereits sagt – Erdgas als Quelle nutzt, bedient sich die Wärmepumpe kostenloser Umweltenergie zur Wärmeaufbereitung. Im Folgenden beschreiben wir die Arbeitsweise der Systeme genauer.

Funktionsweise Gasheizung

Durch die Zufuhr von Gas wird das Heizungswasser des Gas-Brenners erwärmt. Ein Wärmetauscher sorgt dafür, dass auch die Restwärme in den Verbrennungsabgasen genutzt wird. Diese wird mittels Kondensation des enthaltenen Wasserdampfs freigesetzt. Anschließend wird der Wohnraum oder auch das Trinkwasser geheizt. Abgekühltes Heizwasser fließt danach wieder zurück für eine erneute Erwärmung.

Funktionsweise Wärmepumpe

Bei der Wärmepumpe gibt es drei Möglichkeiten, aus denen die Energie gewonnen werden kann: Luft, Erde und Grundwasser. Die Umweltwärme wird auf das Kältemittel übertragen, indem das Kältemittel verdampft und der Umwelt dabei die Wärme entnimmt. Anschließend wird das Gas komprimiert, wodurch auch noch die Abwärme des Kompressors in Heizenergie umgewandelt wird. Durch diesen Vorgang entsteht Wärme. Wenn das Kältemittel im Anschluss wieder kondensiert, wird Wärme abgegeben. Diese wird auf das Heizmedium übertragen und kann auch gespeichert werden.

Was ist die bessere Wahl?

Beide Heizsysteme haben Vor- und Nachteile und eignen sich je nach Bedingungen besser oder schlechter. Jedoch gilt die Gasheizung nicht als umweltfreundliches Heizsystem, weshalb durch die Initiative „Raus aus Öl und Gas“ bereits Schritte eingeleitet wurden, um in Zukunft nicht mehr auf diese Art und Weise zu heizen.

Unterschiede der beiden Systeme gibt es grundsätzlich hinsichtlich:

  • Kosten:
    Auf den ersten Blick sind die Investitionskosten bei Gas-Brennwertthermen günstiger. Jedoch werden Wärmepumpen stark gefördert und rentieren sich im Betrieb nach 10-15 Jahren, da sie äußerst wartungsarm sind und kostensparend heizen.
  • Volumen:
    Gasheizungen sind platzsparender und geräuscharm im Betrieb. Jedoch werden moderne Wärmepumpen heutzutage so produziert, dass auch hier keine Lärmbelästigung im Betrieb entsteht.
  • Umweltfreundlichkeit:
    In puncto Umweltschutz sind Sie mit einer Wärmepumpe bestens beraten. Diese nutzt kostenlose Umweltenergie, arbeitet emissionsfrei, sprich ohne fossile Brennstoffe.
  • Genehmigung:
    Für eine Gasheizung benötigen Sie lediglich eine Gasleitung. Die Wärmepumpe muss eventuell genehmigt werden, dies ist abhängig von der genutzten Umweltwärmequelle.

Neubau

Wärmepumpen bieten sich speziell für den Neubau an, da bei neuen Gebäuden in der Regel genau auf die Dämmung geachtet wird. Folglich ist von Anfang an ein geringerer Wärmebedarf notwendig.

Eine Wärmepumpe, installiert an der Außenwand eines Hauses, umgeben von blühenden pinken Blumen.

Wärmepumpe: Nachhaltige Energiequelle für Ihr Zuhause.

Eine Förderung erhalten Haushalte, die einen gewissen Effizienzhaus-Standard erreichen. Hierbei kann Ihnen ein Fachmann mittels Überprüfung Auskunft geben.

Altbau

In vielen Altbauten befinden sich heute noch Gasheizungen. Wenn Sie planen, Ihren Altbau hinsichtlich Heizungssystem und Dämmstandard zu sanieren, dann ist die Wärmepumpe eine ratsame Option. In manchen Fällen kann sogar durch eine Kombination mit Gas maximale Effizienz und Kosteneinsparung erzielt werden.

Kostenvergleich Gas vs. Wärmepumpe

Einer der größten Unterschiede, wenn auch nur auf den ersten Blick, ist jener der Kosten. Damit Sie einen Eindruck davon bekommen, mit welchen Kosten man rechnen kann, sehen wir uns zuerst die Anschaffungs– und folglich die Betriebskosten an.

Anschaffungskosten

Eine moderne Gasheizung fallen zumeist Investitionskosten in Höhe von 6.000 bis 8.000 Euro an. Bei einer Wärmepumpe gibt es ein recht breites Kostenspektrum, je nachdem welche Art der Wärmepumpe installiert werden soll. Günstige Luftwärmepumpe beginnen ab einem Preis von 12.000 bis zu 20.000 Euro. Hier sind weniger komplizierte Montagearbeiten notwendig.

Anders jedoch ist dies bei einer Erdwärmepumpe oder Wasser-Wasser-Wärmepumpe. Für die Erschließung der Wärmequelle müssen Tiefenbohrungen durchgeführt werden. Daher belaufen sich die Kosten in manchen Fällen auf ca. 45.000 Euro oder mehr.

Durch den laufenden Betrieb amortisieren sich die Anschaffungskosten der Wärmepumpe.

Tipp: Beantragen Sie beim Kauf einer Wärmepumpe eine Förderung. Aktuell wird die Anschaffung der Heizgeräte gerne vom Bund unterstützt. Dadurch können die Investitionskosten deutlich gesenkt werden.

Betriebskosten

Für den Vergleich der Betriebskosten ziehen wir das Beispiel eines Einfamilienhauses mit 20.000 kWh Jahresheizwärmebedarf heran.

Luft-Wasser-Wärmepumpe:

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe wird für den Betrieb mit Strom versorgt. Daher können Betriebskosten mit Stromkosten gleichgesetzt werden. Die moderne Methode ermöglicht es, aus einer Kilowattstunde (kWh) Strom bereits vier kWh Nutzwärme zu erzeugen. Bei einem Heizbedarf von 20.000 kWh werden daher jährlich 5.000 kWh Strom benötigt.

Mit einem durchschnittlichen Strompreis von 0,34 Euro / kWh bedeutet dies Stromkosten in Höhe von 1.700 Euro pro Betriebsjahr. Hinzu kommen Kosten für Wartungsarbeiten, die einmal pro Jahr von einem Experten durchgeführt werden sollten.

Gasheizung:

Bei durchschnittlichen Gaspreisen (ca. 0,13 Euro / kWh) und einem Heizbedarf von 20.000 kWh ergeben sich jährliche Betriebskosten von 2.600 Euro.

Zudem sind Gasgeräte wartungsaufwendiger als Wärmepumpen, was in höheren Kosten für die jährliche Überprüfung resultiert. Einmal pro Jahr wird zusätzlich ein Schornsteinfegerbesuch vereinbart, diese Kosten sind ebenso einzuberechnen.

Umweltbilanz

Eine aktuelle Statistik besagt, dass mehr als 60 % des CO2-Ausstoßes durch Heizen bewirkt wird. Die Wärmepumpe arbeitet zu 100 % emissionsfrei und kommt dabei ohne fossile Brennstoffe aus. Daher ist sie um ein Vielfaches umweltfreundlicher als die Gasheizung. Selbst moderne Gasgeräte können der nachhaltigen Methode der Wärmepumpe nicht nachkommen.

Auf die Umwelt achten

Weiters machen Sie sich mit einer Wärmepumpe unabhängig von Energieversorgern. Gasgeräte stehen in Relation zur Entwicklung des Gaspreises, weshalb Schwankungen nicht unüblich sind. Jüngst wurden Energiepreise wieder stark in die Höhe getrieben. Wenn Sie zukunftssicher handeln möchten, sollten Sie sich bereits jetzt mit alternativen Heizsystemen, wie der Wärmepumpe auseinandersetzen.

FAQ

Beide Systeme haben Vor- und Nachteile. Eine Wärmepumpe arbeitet emissionsfrei und nutzt erneuerbare Umweltenergie, was sie zu einer umweltfreundlicheren Option macht. Die Gasheizung hingegen hat niedrigere Anschaffungskosten und eignet sich gut für Altbauten ohne hohe Dämmstandards. Welche Variante besser ist, hängt von individuellen Faktoren wie Gebäudetyp, Energiebedarf und den langfristigen Umweltzielen ab.

Kurzfristig sind die Anschaffungskosten für Gasheizungen niedriger, während Wärmepumpen durch höhere Förderungen unterstützt werden und langfristig durch niedrigere Betriebskosten günstiger sein können. Eine Kostenkalkulation für 10-15 Jahre zeigt oft, dass Wärmepumpen auf lange Sicht preiswerter sind.

Ja, eine Wärmepumpe kann in den meisten Fällen eine Gasheizung vollständig ersetzen, besonders in Neubauten oder gut isolierten Gebäuden. In Altbauten kann eine Hybridlösung sinnvoll sein, bei der die Wärmepumpe in Kombination mit einer Gasheizung betrieben wird, um bei Spitzenlasten zu unterstützen.

Eine Wärmepumpe lohnt sich besonders in energieeffizienten Neubauten und gut sanierten Altbauten. Sie ist dann ideal, wenn der Heizbedarf durch eine gute Dämmung gering ist und Fördermöglichkeiten in Anspruch genommen werden können. Auch die Möglichkeit, eine Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage zu kombinieren, erhöht die Wirtschaftlichkeit.

  • Umweltfreundlichkeit: Emissionsfrei, nutzt erneuerbare Energiequellen.
  • Geringe Betriebskosten: Besonders bei steigenden Preisen fossiler Energieträger.
  • Wartungsarm: Benötigt weniger Wartung als eine Gasheizung.
  • Flexibel kombinierbar: Kann gut mit Photovoltaik zur Eigenstromversorgung kombiniert werden.

 

  • Niedrigere Anschaffungskosten: Gasheizungen sind in der Regel günstiger in der Anschaffung.
  • Bewährte Technologie: Gut etabliert und zuverlässig.
  • Platzsparend: Benötigt weniger Platz als viele Wärmepumpen.
  • Effizient bei hohen Heizlasten: Gut für ältere Gebäude geeignet, wo Wärmepumpen möglicherweise weniger effizient arbeiten.

Auf kurze Sicht sind die Kosten für Gasheizungen geringer, da die Anschaffungskosten niedriger sind. Die Betriebskosten steigen jedoch mit den Energiepreisen. Wärmepumpen haben höhere Anschaffungskosten, bieten jedoch langfristige Einsparungen bei den Betriebskosten, was sie häufig zur kostengünstigeren Option über einen Zeitraum von 10-15 Jahren macht.

Es gibt zahlreiche Fördermöglichkeiten, die Sie beim Umstieg auf umweltfreundliche Heizsysteme unterstützen. Unsere Berater informieren Sie über nationale und regionale Programme, wie das „Raus aus Öl und Gas“-Programm, und unterstützen Sie beim Antrag.

Für Luft-Wasser-Wärmepumpen sind in der Regel keine speziellen Genehmigungen nötig. Erdwärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmepumpen erfordern jedoch oft behördliche Genehmigungen. Unsere zertifizierten Techniker übernehmen alle erforderlichen Schritte und kümmern sich um eine fachgerechte Installation.

Wärmepumpen sind wartungsarm, aber für optimale Effizienz empfehlen wir eine jährliche Wartung durch unsere Techniker. Unser Wartungsservice sorgt dafür, dass alle Systeme reibungslos funktionieren und die Lebensdauer Ihrer Anlage verlängert wird.

Ja, die Kombination mit einer Photovoltaikanlage ermöglicht es Ihnen, die Betriebskosten weiter zu senken. Arktis bietet Lösungen an, die Wärmepumpen und Photovoltaik so kombinieren, dass Sie von einer nachhaltigen Energiequelle profitieren können.

Fazit

Wie Sie sehen, gibt es keine pauschale Antwort auf die Fragen, ob sich eine Gasheizung oder Wärmepumpe mehr rentiert. Dies ist wie so oft von diversen Faktoren abhängig und in diesem speziellen Fall am allermeisten vom Gebäudetyp. Nicht alle Bauten eignen sich für den Gebrauch einer Wärmepumpe.

Sollten Ihr Eigenheim jedoch für ein solches Gerät infrage kommen, so überwiegen die Vorteile hinsichtlich Effizienz und Kostenersparnis deutlich gegenüber einer Gasheizung. Lassen Sie sich in jedem Fall von einem Experten beraten, um das passende Heizsystem zu finden.

Bei Arktis stehen wir Ihnen für eine Beratung gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns, wir freuen uns auf Ihre Nachricht!

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